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Georgs Tanzania Logbuch
Samstag, 01.12.01

Safari nach Kenia

Im Weihnachtsmonat angekommen sind inzwischen 31 Grad im Pool, der Regen in Mkumbara immer noch spaerlich und ich komm gerade von einer Woche im anderen Ostafrika. Da wir alle hier offiziell Touristen sind (die Regierung hat den Uebernahmevertrag noch nicht unterschrieben) muessen wir aller 3 Monate das Land verlassen, um ein Neues Visa zu bekommen. Also eine Gute Gelegenheit fuer eine Woche Urlaub in Kenia. Ich hatte eigentlich keinen Plan, ausser das ich einen guten Zahnarzt brauchte der mir mein Goldinlay wieder einkleben konnte. Diese Voraussetzungen sind glaube ich bestens fuer eine Reise in Afrika auf kleinem Budget, da man so das meiste vom Leben mitbekommt. Bin zurerst nach Tanga an der Kueste, einer verschlafenen Kolonialstadt mit grossem Hafen, gefahren & nachdem mir die ersten beiden Zahnaerzte nicht helfen konnten und der Dritte Nachmittags keine Sprechzeit hat verschob ich mein Anliegen, bis das ich nach Mombasa komme. Am Abend schlief ich illegal in einem Alten GuestHouse im Kolonialstil, was seit 36 Jahren von einem Inder betrieben wurde bis er vor zwei Jahren schliessen musste, weil er angeblich Steuern nicht gezahlt hatte. Er denkt jedoch dass ein Afrikaner, der kurz vorher sein Hotel eroeffnete einen Guten Freund bei der Regierung hat, was ein guter Vorgeschmack auf Kenia war. Der Minibus nach Mombasa hatte auf der Schotterpiste zur Grenze eine Reifenpanne ...wie natuerlich auch der Nachtbus gestern von Nairobi zurueck! Aber da muss man darueberhinwegsehen wenn man in Afrika reist, auch wenn man in der Zeitung fast taeglich von Busungluecken aufgrund von Reifenpannen lesen kann. Busse sind nun einmal die Lebensader in Afrika! Nachdem unser neben der Grenze auch eine dubiosen Polizeikontrolle, bei der der Polizist 500KSh (11DM) ohne Quittung bekam, passierte, kam ich nach 4 Stunden und 150km in TiwiBeach an, einem "an sich" Traumstrand mit Korallenriff und Palmen. Was ein bischen auf der Minusseite steht ist, dass es wenig bunte Fische gab und ganz viele Beachboys/girls die einem ALLES verkaufen wollten. ALLES heisst das ich neben maennlichen auch das erste mal weibliche Sextouristen sah, die sich von muskuloesen Afrikanern unterhalten liessen! ALLES heisst auch, dass die Hotels alle halb leer oder ganz geschlossen waren und die wenigen Touristen umsomehr umgarnt/genervt wurden. Eine Situation die mich im ehemals Touristenverwoehnten Kenia bis zum Schluss verfolgen sollte. Am Montag in Mombasa, dem lebendigeren Gegenstueck zu Tanga, dann beim Zahnarzt und auf der Suche nach Essen gewesen, was in einer Muslimischen Stadt waehrend des Ramadans bei Tage gar nicht so einfach ist. Bei der Ueberlegung wie ich nach Nairobi komme gab es den vom Reisefuehrer gelobten Zug 55DM/13Std. und Busse fuer 11DM/7Std zur Auswahl. Da ich ein afrikanisches Gehalt beziehe & ausserdem modern bin, waere es natuerlich logisch, den Bus zu nehmen, aber die Aussicht auf eine Schlafwagenfahrt inclusive Dinner und Breakfast war dann doch verlockender. Der Zug war dann auch ziemlich lehr und die Mitreisenden waren fast ausnahmslos Regierungsbeamte und weisse Touristen. Die Unterschiede zwischen Nord und Sued wurden mal wieder augenfaellig als mein Mitreisender, der als hollaendischer Backpacker 10 Wochen bezahlten Urlaub in Afrika verbringt, an der Dinnertafel 'ne SMS bekommt, dass sich sein Bonus erhoeht und er auf sein 7000 Mark Gehalt 2% Erhoehung bekommt! Fuer die 140 Mark muss ein Afrikaner bei Tembo einen Monat arbeiten! ...all diese Gedanken waren vergessen als wir am Fruestueckstisch sassen und Giraffen, Zebras, Antilopen und Strausse im Nairobi National Park an uns vorrueberzogen. Damit war ich das erste Mal in ein Afrika versetzt, welches ich bisher nur vom hoerensagen kannte. Eine Stunde spaeter kam noch einmal ein solcher Schock mit Nairobi einer westlichen Metropole mit siebziger Betoncharme die viel bessere Zeiten erlebt haben muss, und alle sind sich einig, dass es Korruption und die extreme Abhaengigkeit vom Tourismus ist, die zu dieser wirtschaftlichen Situation in Kenia fuerte. In Ihrer Geldnot versuchen die Leute natuerlich Touristen auszunehmen. Was ich aber sehr schaetze ist, dass wenn immer man sie durchschaut, selbst wenn es viel spaeter ist, sie ohne zu murren das Geld zurueckgeben oder die vereinbarte Leistung erbringen. Die Afrikaner nennen das: "RESPECT" ein Verhalten was sie wohltuend von den Arabischen Businessmen an der Kueste unterscheidet. Schade ist nur das dieser in hoeheren Kreisen verschwindet! Nachdem ich also nach 3 Monaten das erste mal Metropolenluft schnupperte, unafrikanisch ass, im Kino "Drivers" von und mit Sylvester Stallone sah, in dem Til Schweiger einen Deutschen Satz sagen durfe: Da hast du verloren, Baby! war ich auch vom Kino- und Grosstadtentzug geheilt. Um das noch zu kroenen ging ich mit dem Hollaender danach in die Disco, in der ungeahnterweise der weibliche Teil der Besucher scheinbar aussnahmslos Prostituierte waren. Als sie sich um drei anfingen lautstark um uns verbleibende "unversorge" Besucher zu streiten nutzten wir die Gelegenheit zur Flucht! ...nun sitz ich wieder in Mkumbara und ueberlege mir was man zur Firmung schenkt, zu der ich morgen im Dorf eingeladen bin.
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